Zeichenlust. Teil 2

Die kommenden Wochen hatten wir nur ein Thema. Wir diskutierten, stritten und setzten uns furchtbar leidenschaftlich mit der Sache auseinander, die ich mir niemals zuvor auch nur im Entferntesten hätte vorstellen können, bis ich ihn traf. Zu groß war meine Angst vor einem endgültigen Zeichen. Es war sein ausdrücklicher Wunsch. Ein Zeichen dafür, dass ich ihm gehörte.

Wir verbrachten erneut das ganze Wochenende gemeinsam.

 

Es war ein wunderschöner Frühjahrsmorgen. Die ersten Sonnenstrahlen kitzelten meine Nase. Ich drehte mich zu ihm um, in freudiger Erwartung, er möge mich sanft küssen und dann hart nehmen. Aber das Bett war leer. Auf dem Kissen neben mir lag lediglich ein weißer Umschlag, auf dem stand: für meine Mia. Mir wurde heiß und kalt. Schauer liefen mir über den Rücken. Ich hatte so eine leise Ahnung.

 

Meine liebste Mia, der heutige Tag soll ein ganz besonderer Moment in unser beider Leben werden. Du hattest genug Zeit, um dich auf diesen Abend vorzubereiten. Ich habe die Entscheidung getroffen, dass du nun bereit dafür bist. Solltest du noch nicht bereit dazu sein, ändert das dennoch nichts an unser beider Beziehung zueinander. Entscheidest du dich, den Weg jetzt zu gehen, dann tu, was in dem Brief geschrieben steht. Geh ins Badezimmer, wasche dich und rasiere deine Scham. Im Badezimmer findest du einen Karton. Mach ihn auf und zieh das an, was du darin findest. Falls du diese Anweisungen befolgt hast, zieh den langen schwarzen Mantel über und verlass das Haus. Fahre zu dieser Adresse. Dort wirst du erwartet. Victor

 

Um Himmels Willen, heute war es also soweit. Wochenlang schon hatte ich das Gefühl, dass es bald passieren würde. Meine Gedanken kreisten nur noch um diese eine Sache. Tag und Nacht konnte ich an nichts anderes mehr denken. Angst und Lust wechselten dabei in Sekundenschnelle.

 

Ich tat, wie mir befohlen und zog das schwarze Kleid an, das mir gerade einmal bis knapp über den Po reichte. Es war hochgeschlossen, und dennoch auf Brusthöhe so dezent geschlitzt, dass mein Gegenüber Einblicke bekommen konnte, die den anderen verborgen blieben. Dazu die schwarzen Heels. 30 Minuten später stieg ich aus dem Auto. Wow! Was ich da sah, war unbeschreiblich schön. Aber war ich hier nicht schon mal? Ja natürlich. Damals, an diesem unglaublichen Abend, als Victor mich zum Diner ausführte.

 

Diese geheimnisvolle, alte Villa, die umgeben war von großen, jahrhundertealten Bäumen. Ich lief die breite Steintreppe empor, bis ich vor dieser mächtigen, dunkelbraunen Holztür stand, in deren oberer Hälfte sich ein kleines Fenster befand. Just in diesem Moment öffnete mir ein Herr im schwarzen Anzug die Tür.

 

„Schön, Sie wieder bei uns begrüßen zu dürfen! Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt!“

 

Der imposante Eingangsbereich war so atemberaubend wie beim ersten Mal. Aufgeregt gab ich an der Garderobe meinen Mantel ab. Aber wo blieb Anna, die sich damals um uns so reizend kümmerte? Plötzlich kam ein junger, attraktiver Mann auf mich zu.

 

„Guten Abend! Ihr Begleiter erwartet Sie bereits sehnsüchtig. Mein Name ist Stefan. Ich werde heute den ganzen Abend über für Sie da sein!“

 

Stefan brachte mich in einen kleinen dunklen Raum, der nur durch ein paar Kerzen und ein Kaminfeuer schwach erleuchtet wurde. In der Mitte des Raumes lag ein Fell. Stefan bat mich, mich auf den Boden zu legen. Mit großen Augen schaute ich ihn an. Dennoch tat ich, wie mir befohlen, da ich wusste, dass er nur ein Erfüllungsgehilfe war, der Victors Wünsche perfekt umsetzen musste. Als ich auf dem Boden lag, befestigte er mein Halsband an einer Stahlkette. Diese war ihrerseits mit einem Haken oberhalb des Kamins verbunden. Danach legte er mir Fußmanschetten an. Deren Stahlkette befestigte er auf der, dem Kamin gegenüberliegenden Seite, an zwei weiteren Haken, die ihrerseits an der Wand befestigt waren. Ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen, verließ er den Raum und überließ mich meiner selbst. Ich lag hier bestimmt eine Stunde, ohne dass auch nur das Geringste passierte. Ich fiel in einen sanften Schlaf. Träumte, dass Victor neben mir saß und mich zärtlich am ganzen Körper streichelte, während er meine Scham minutenlang fixierte.

 

Nachdem ich langsam wieder zur Besinnung kam, wurde mir klar, dass ich das nicht träumte, sondern im Halbschlaf real erlebte. Victor gab mir einen sanften Kuss, befreite mich von den Ketten und zog mich dann an meinen Armen in meinem unsittlichen Aufzug in den Raum gegenüber.

 

„So, meine liebe Mia, jetzt kommen wir zum eigentlichen Zweck des Abends. Du wirst heute dein Zeichen bekommen.“

 

Augenblicklich überkam mich Panik. Mit angsterfüllten Augen sah ich ihn an. Bevor ich etwas sagen konnte, kam ein fremder Mann auf mich zu. Er hatte etliche Tätowierungen und Piercings am ganzen Körper.

 

„Guten Tag Mia. Mein Name ist Alexander. Setz dich bitte auf den Stuhl. Wir werden jetzt alles für deine Verzierung vorbereiten.“

 

Mit flehendem Blick sah ich Victor in die Augen. Aber das half nichts, denn ich hatte mich ja aus freien Stücken entschieden, das heute zu tun. So setzte ich mich breitbeinig auf diesen Stuhl, der fast genauso aussah, wie ein Stuhl beim Gynäkologen. Meine Vagina war triefend nass, obwohl ich gleichzeitig schreckliche Angst und Scham empfand. Victor sprach mit Alexander über meine Fotze und zeigte ihm genau, wo das Piercing meine Schamlippen durchdringen sollte. Sie unterhielten sich in meiner Gegenwart über mich und meine Fotze, als wäre ich nicht anwesend. Victor drang kurz und hart mit drei Fingern in mich ein, nur um festzustellen, dass ich jetzt soweit wäre, um mein Zeichen zu erhalten.

 

Ich lag auf diesem Stuhl, die Beine weit gespreizt, und ließ alles wie in Trance über mich ergehen. Victor gab mir einen zarten Kuss auf die Stirn, nahm meine Hand und setzte sich direkt neben mich. Alexander nahm die Nadel. Als ich die Nadel sah, wollte ich einfach nur wegrennen, aber meine Position zwang mich dazu, auf dem Stuhl sitzen zu bleiben. Just in diesem Augenblick spürte ich einen kurzen Schmerz, schrie auf. Victor sah mir in meine angst- und schmerzerfüllten Augen. In diesem Augenblick fühlte ich, so absurd das auch gerade schien, dass ich angekommen war.

 

Wir gingen zurück in das andere Zimmer und hatten noch einen wundervollen, romantischen und ganz besonderen Abend.