Traumschlösser. Teil 2

Ich stand in einer Schlosshalle, in deren Mitte eine riesige, rund geschwungene Treppe meine ungeteilte Aufmerksamkeit auf sich zog. Rechts des Geländers waren einzelne Holznischen in die Wand eingelassen. An einer dieser Nischen stand diese wundervolle schwarzhaarige devote Schönheit mit nackten Brüsten, ihren Kopf demütig zu Boden geneigt. Die Kette ihres metallischen Halsbands war an einem Haken in der Nische befestigt und um ihren zarten Hals trug sie eine Art Verhaltenskodex – ein Kettchen, auf dem folgende Zeilen zu lesen waren.

 

„Sehr geehrter Herr, sehr geehrte Dame, mein Herr hat allgemein die Erlaubnis erteilt, mich am ganzen Körper zu behandeln. Dies im Rahmen des üblichen Schmerzempfindens. Falls er das Gefühl hat, es wäre zu viel für mich, wird er nicht zögern und in das Geschehen eingreifen. Er wünscht Ihnen viel Vergnügen.“

 

Was für ein bizarres Szenario, das ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht unglaublicher hätte ausmalen können. Ich bat Victor, dieses Szenario aus sicherer Entfernung beobachten zu dürfen, so sehr war ich davon fasziniert. Wir standen eine ganze Weile da und konnten so unglaublich besondere und erotische „Momentaufnahmen“ beobachten. Plötzlich zwinkerte Victor mir zu und meinte trocken:

 

„Jetzt wird’s aber langsam Zeit, dass du die Dame an der Kette in unser beider Namen begrüßt!“

 

Mir blieb die Luft weg. Ich schaute ihn an, in der Hoffnung, er würde zurückrudern, was er natürlich nicht tat.

 

„Süße, du wirst jetzt zu der Dame gehen und sie höflich um Erlaubnis bitten, ihre Brüste berühren zu dürfen. Währenddessen du das tust, schaust du mir tief in die Augen und wartest auf weitere Befehle. Verstanden?“

 

„Bitte, lieber Victor, tu mir das nicht an. Soweit bin ich noch nicht. Und dann auch noch vor so vielen fremden Menschen. Ich kann das nicht.“

 

„Doch meine Liebe, das kannst du! Los, ich erwarte Gehorsam von dir!“

 

Da mein Flehen nichts half, nahm ich all meinen Mut zusammen und ging zu der wunderschönen Frau. Mir zitterten so sehr die Knie, dass ich in meinen viel zu hohen Schuhen kurz stolperte. Wie es der Zufall wollte, stand im richtigen Augenblick ein Mann ganz dicht neben mir und fasste mich beherzt am Arm. Nochmal Glück gehabt. Als ich ganz dicht vor ihr stand, konnte ich ihren ruhigen Atem spüren, was mich ein klein wenig entspannte.

 

„Bitte, hab keine Angst, ich würde sehr gern deine schönen Brüste berühren. Darf ich?“

 

„Ja bitte. Ich gehöre ganz dir und deinen Berührungen.“

 

Während ich ganz sachte begann, ihre Brüste zu streicheln, sah ich, wie befohlen, Victor in die Augen. Niemals hätte ich mir vorstellen können, was für ein lustvolles Gefühl meinen Körper in diesem Moment durchströmte. Während ich mich fast darin verlor, kam Victor zu uns herüber. Er griff mir fest ins Haar und flüsterte mir dabei ins Ohr.

 

„Meine süße Mia, ich möchte, dass du die Dame nun zärtlich küsst. Ich werde bei euch stehen und eure Küsse begutachten.“

 

Wie in Trance begann ich, sie zärtlich auf den Mund zu küssen. Unfassbar. Nie hätte ich als heterosexuelle Frau gedacht, dass es so schön sein könnte, eine andere Frau zu küssen. Während ich sie sanft küsste, spürte ich Victors Hände in meinem Haar und seinen Atem in meinem Nacken.

 

„So, Schluss jetzt. Wir gehen weiter.“

 

Und schon packte er mich am rechten Oberarm und zog mich in Richtung Treppe. Ich hielt mich an dem kunstvoll geschwungenen Holzgeländer fest, um in diesen grässlich hohen Schuhen nicht nochmals den Halt zu verlieren. Oben angekommen gingen wir einen schmalen Gang entlang, der einen traumhaften Blick von oben auf den Eingangsbereich ermöglichte. Auch hier befanden sich rechts des Gangs kleine Nischen. Diese waren allerdings so schmal, dass es mit zwei Personen auf gleicher Höhe schnell zu eng werden konnte.

 

Direkt vor uns in einer dieser Nischen befand sich ein Paar. Es waren zwei ausnehmend schöne Menschen, die beide komplett in Latex gekleidet waren. Schnell konnte man erkennen, dass sie der dominante Part, er der devote war. Als sie uns kommen sah, wandte sie sich direkt an ihn.

 

„Schätzchen, so geht das nicht. Wir wollen den netten Herrschaften doch Platz machen, damit sie an uns vorbei laufen können.“

 

Und schon bohrte sich ihr rechter High Heel in sein Gemächt. Autsch, das musste richtig weh tun. Aber vermutlich empfand er dabei mehr Lust als Schmerz. Ein kurzes Lächeln in unsere Richtung und schon widmete sie ihre volle Aufmerksamkeit erneut ihrem Begleiter. Oh wow, ich kam mir vor wie in einer Filmkulisse. An jeder Ecke würde eine weitere hocherotische Szene gedreht.

 

Sodann betraten wir einen Raum, der nur durch Kerzenlicht sanft beleuchtet wurde. In der Mitte des Raumes stand  ein Pranger, an dem eine Frau befestigt war. Ein Mann stand vor ihr und dominierte sie nach allen Regeln der Kunst. Um das Paar herum standen ca. 6 weitere Paare. Einige beobachteten nur, andere spielten selbst kleine „Szenarien“, wie ich es zu nennen pflegte. Nach einer  ganzen Weile verließen wir diesen Raum. Unser Weg führte uns in einen weiteren Raum, in dessen Mittelpunkt eine Pritsche stand. Die war allerdings noch leer. Schnell kamen wir mit einem unglaublich netten Paar ins Gespräch. Während der ganzen Zeit rätselte ich, wer von den beiden wohl der devote und wer der dominante Part sein könnte. Die beiden schienen ein Erbarmen mit meinen Gedanken zu haben, denn plötzlich wandte sie sich an ihren Mann.

 

„Schatz, ich denke, es wird Zeit für uns beide. Hier, nimm deine Maske und leg dich auf die Pritsche!“

 

Was ich dann erleben durfte, war so unglaublich wie bizarr. Er zog tatsächlich eine Schweinsmaske übers Gesicht und legte sich auf die Pritsche in der Mitte des Raumes. Sie band ihn an Armen und Beinen fest, so dass er regungslos vor ihr lag. Sie begann jetzt, ihn am ganzen Körper sanft mit einer Peitsche zu streicheln. Und er stöhnte dabei. Sein Stöhnen allerdings war nicht das klassische „Stöhnen“. Nein, er gab sehr besondere Grunzlaute von sich. Es schien ihn über alle Maßen glücklich zu machen. Da dachte ich bei mir, dass es wundervoll sei, dass Menschen so grenzenlose Lust empfinden konnten, auch wenn das vielleicht Dinge waren, die manch ein anderer nicht nachvollziehen konnte. Aber genau das spielte doch überhaupt keine Rolle. Jeder einzelne sollte die Chance haben, seine sexuellen Wünsche so auszuleben, dass es ihn glücklich machte.

 

Auf unserem weiteren Rundgang durch die Spielräume des Schlosses begegneten wir einem sehr attraktiven Paar. Es waren kurze Momente der Begierde, Blickkontakte und schon befand ich mich in meinem eigenen „Szenario“. Da standen zwei Männer, Victor und der Fremde, und sahen ihren beiden Begleiterinnen dabei zu, wie sie sich für einen ganz kurzen Augenblick in einem intensiven Kuss verloren. Und schon gingen Victor und ich weiter in Richtung zweiter Stock.

 

Inzwischen war es schon sehr spät und doch etwas leerer geworden im Schloss. Wir kamen in einen Raum, in dem außer uns niemand war. In einer Ecke des Raumes stand ein Gynstuhl, der auf mich einen sehr besonderen Reiz ausübte. Als wenn Victor es geahnt hätte, befahl er mir, mich in den Stuhl zu setzen. Ich saß also in diesem Stuhl, meine Beine weit gespreizt in den dafür vorgesehenen Halterungen. Victor fixierte mich, so dass ich mich weder mit Armen noch Beinen bewegen konnte. Was dann geschah, brachte mich in mein kleines Paradies der unendlichen Lust.

 

Wortlos glücklich lief ich in einem tranceähnlichen Zustand neben Victor her, bis wir in dem schönen Barbereich ankamen. Es war schon zu fortgeschrittener Stunde, so dass nur noch wenige andere Paare da waren. Ich ließ mich einfach treiben und tanzte zu den Klängen eines Depeche Mode Songs. Meine blanke Scham bewegte sich rythmisch zu den Klängen der Musik. Mit mir tanzten noch zwei weitere ganz entzückende unbekleidete devote Damen im Rhythmus prickelnder Erotik und purer Lust. 

 

Auch der schönste Abend würde einmal zu Ende gehen, aber  natürlich in der Hoffnung, dass ich das ganz bald wieder gemeinsam mit Victor erleben durfte.