
In meinen Fantasien und Geschichten war ich mit Leib und Seele Mia. Sie war meine sexuelle Identität, die mir die Möglichkeit gab, das Ganze mit genügend Abstand zu betrachten. Mia erlebte in ihren Fantasien all das, was ich gern real erleben würde, mir bisher aber noch der Mut dazu fehlte.
Die ersten Sonnenstrahlen kitzeln sanft meine Nase. Langsam öffne ich meine müden Augen. Nackt, wie Gott mich schuf, liege ich auf unserem großen schmiedeeisernen Bett. Ein schönes Bett. Stummer Zeuge vieler wunderschöner Fantasien und Geschichten. Er hat es mir zu Weihnachten geschenkt. Jede einzelne Strebe unseres stummen Zeugen von seiner Hand gemacht. Nur für uns gemacht. Wir, das sind Mia und ich.
Vor einem Jahr, als alles begann: Ein lauer Spätsommerabend, eine dunkle Bar, stilvolles Ambiente. Es war für mich fast schon eine Art Ritual. Einmal im Monat gönnte ich mir diesen Abend. Dieser Abend gehörte mir und meinen Fantasien. Jeden Monat zog es mich in eine andere große Stadt. Ich liebte die Anonymität. Keiner kannte mich. An diesen Abenden war ich Mia. Mia war mein zweites Ich; leidenschaftlich, hemmungslos, ängstlich, neugierig, ihre Fantasien kannten keine Grenzen. Fio war devot. Ich genoss es, diesen anderen, wunderbaren Teil von mir entdeckt zu haben. Der so anders zu sein schien, als ich selbst. Mia hatte sich an diesem Abend etwas Besonderes einfallen lassen. Fast so, als hätte sie geahnt, dass dieser Abend ihr ganzes Leben verändern würde. Sie trug ein schwarzes Chiffonkleid, das ihren schönen weiblichen Körper betonte. Ein tiefes Dekolleté, das ihre großen Brüste hervorhob. Ihr brauner Rücken war kaum von Stoff bedeckt. Ihr langes Haar berührte ihre nackte Haut. Die Form ihrer wohlgeformten Pobacken konnte man durch den zarten Chiffonstoff nur erahnen. Ihre langen, schlanken Beine waren von halterlosen Strümpfen bedeckt. Natürlich trug Mia High Heels. Sie genoss es, diese Schuhe zu tragen, auch wenn sie noch so unbequem waren. Sie waren Ausdruck ihrer Weiblichkeit. Für Mia war es ein wunderbares Gefühl, so ihre Weiblichkeit zu präsentieren. Mia saß an der Bar, trank ein Glas Wein und hing ihren grenzenlosen Fantasien nach. Plötzlich wurde sie aus ihren Fantasien gerissen, neigte ihren Kopf nach links und sah ihn. Genauso sah er aus. Wie der Mann aus ihren immer wiederkehrenden Träumen und Fantasien. Ihre Blicke trafen sich. In diesem Moment wusste sie es: den Mann ihrer Fantasien gab es auch im wirklichen Leben. Von diesem Moment an sollte sich ihr ganzes Leben verändern.
Die sanften Sonnenstrahlen wärmen meine Haut. Wie jeden Morgen dreh ich mich um. Um mich an ihn zu schmiegen, an seine starke Brust, um seinen zärtlichen Guten Morgen Kuss in Empfang zu nehmen. Doch an diesem Morgen ist es anders. Das Bett ist leer. Auf seinem Kopfkissen liegt ein weißer Briefumschlag, auf dem geschrieben steht: Für Mia. Da ist es wieder, dieses unglaubliche, wunderschöne Pochen, das ich empfinde, wenn ich den Namen Mia lese, verbunden mit wundervollen Fantasien. Ich spüre, wie ich feucht werde, in freudiger Erwartung, Angst, Ungewissheit und Spannung. Bevor ich den Brief öffnen werde, soll noch etwas Zeit vergehen. Zeit, in der ich meinen Fantasien freien Lauf lasse. In meiner Nachttischschublade befindet sich ein Vibrator. Auch ein Geschenk von ihm. Er hat ihn mir vor ein paar Monaten mit denWorten geschenkt: Für dich Mia, für die intensivsten Höhepunkte deiner Lust; aber vergiss niemals, mir jeden deiner wundervollen Höhepunkte mitzuteilen. Seit diesem Tag melde ich ihm jeden meiner Höhepunkte, per SMS oder ich rufe ihn an, um ihn an den Schreien meiner Lust teilhaben zu lassen. Er will es so. Und ich auch, denn ich bin seine Mia. Meine Hände beginnen, meine Brüste zu streicheln. Ich liebe es, meine Brustwarzen fest und hart zu stimulieren. Mein leises Stöhnen in Harmonie mit den Klängen der Musik. Meine Perle verwöhne ich mit seinem Geschenk. In meinen Fantasien spielt er natürlich die Hauptrolle. Ich spüre meine Erregung. Meine Lust wird immer intensiver. Meine Perle immer empfindlicher. Es ist soweit. Wie ich dieses Gefühl liebe. Warme Wellen durchströmen meinen Körper. Laute Schreie der Lust gipfeln in einem wundervollen Höhepunkt. Auf meinem Gesicht ein glückliches, entspanntes Lächeln. Ich nehme mein Handy und tippe: für dich! Deine Mia.
Der Briefumschlag: ich öffne ihn. Neugierde, Angst und Ungewissheit begleiten mich dabei. Meine liebste Mia, der heutige Abend soll ein ganz besonderer Moment in unser beider Leben werden. Du hattest ein Jahr Zeit, um dich auf diesen Abend vorzubereiten. Ich habe die Entscheidung getroffen, dass du nun bereit dafür bist. Solltest du dennoch nicht bereit dazu sein, werde ich dich genauso lieben wie vorher und wir werden das ganze um genau ein Jahr verschieben. Entscheidest du dich, den Weg jetzt zu gehen, dann tu, was in dem Brief geschrieben steht. Geh ins Badezimmer, wasche dich und rasiere deine Scham. Im Badezimmer findest du einen Karton. Mach ihn auf und zieh das an, was du darin findest. Binde dein langes Haar zu einem Zopf. Benutze den dunkelroten Lippenstift und betone deine schönen Augen. Wenn du diese Anweisungen befolgt hast, dann zieh den langen schwarzen Mantel über und verlass das Haus. Du wirst eine längere Reise antreten. Fahre zu dieser Adresse. Dort wirst du erwartet. In Liebe
In diesem Moment gingen mir tausend Gedanken durch den Kopf. Was wird passieren? Was hat er bloß mit mir vor?
Im Bad angekommen, öffne ich den Karton: eine schwarze Korsage, lange schwarze Handschuhe, ein langer, schwarzer, schmaler Rock, schwarze halterlose Strümpfe, schwarze High Heels und ein schwarzes Halsband mit seinen Initialen. Mein erster Blick geht in den Spiegel. Seit ich ihn kenne, hab ich mich verändert. Mein Körper ist weiblicher geworden. Was sicher auch daran liegt, dass ich seit einem Jahr jeden dritten Tag für Stunden in ein enges Korsett geschnürt bin, das mir fast die Luft zum Atmen nimmt. Ich tu es gern, denn es ist sein Wunsch. Und ich gehöre ihm. Bin seine Mia. Meine Haare trage ich häufiger als früher streng nach hinten gebunden. Er liebt es, mich so zu sehen und im Laufe unseres Spiels meinen Zopf zu lösen, fest hineinzugreifen, um mich zu kontrollieren, mich zu lenken. Ich genieße es, mich für diesen besonderen Abend mit ihm vorzubereiten. Zuerst unter die Dusche, nehme den Rasierer und befreie meine Scham von den winzigen Härchen, die innerhalb eines Tages überhaupt wachsen können. Das gehört inzwischen zu meinem täglichen Morgenritual. Ich trockne mich ab und betrachte meine großen Brüste, die er so begehrt. Meine Hand fährt über meine glatte Scham. Ich setze mich auf den Badewannenrand und zieh vorsichtig die halterlosen Strümpfe über meine Beine. Danach schnüre ich die Korsage gerade so, dass ich noch gut atmen kann. Ich weiß, dass er es liebt, meine Taille zu begutachten. Behutsam schlüpfe ich in den langen schmalen Rock. Danach mache ich mich so zurecht, wie er es in dem Brief befohlen hat. Binde mein Haar zu einem Zopf und lege das Halsband mit seinen Initialen an. Bedächtig ziehe ich die langen Handschuhe über meine Hände. Jetzt noch die High Heels und Mia ist fertig. Mein Blick wandert erneut in den Spiegel. Was ich sehe, gefällt mir. Eine atemberaubend devote Mia, deren Weiblichkeit durch diese Kleidung noch betont wird. Ja, Mia ist bereit. Bereit für diesen Abend. Bereit für ihren Herrn. Im Flur ziehe ich, wie von ihm befohlen, meinen langen schwarzen Mantel über, verlasse das Haus und begebe mich auf meine Reise in die Ungewissheit.
Eine lange Autofahrt steht mir bevor. Eine Zeit, in der ich mit mir und meinen Fantasien allein gelassen bin. Je länger die Fahrt andauert, desto aufgeregter bin ich. Was mag mich wohl an diesem ganz besonderen Abend erwarten? Was hat er mit mir vor? Es fängt schon an zu dämmern, als ich mein Reiseziel endlich erreiche. Ein altes, verlassenes Bahnhofsgelände. Keine Menschenseele weit und breit. Nur Fio und ihre Fantasie. Ich steige aus meinem Auto und bewege mich ein paar Schritte. Neugierde, Angst und Ungewissheit sind meine Begleiter. Plötzlich ein Geräusch. Eine lange Limousine mit abgedunkelten Fensterscheiben. Der Wagen hält direkt neben mir. Ein Mann steigt aus und öffnet mir die Wagentür.
Ich steige ein, danach schließt der Mann wortlos die Tür. Ich bin gefangen, spüre meine Angst, das Zittern meines Körpers, gleichzeitig spüre ich meine unglaubliche Erregung. Der Wagen setzt sich in Bewegung. Meine Reise in die Ungewissheit geht weiter. Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit, bis der Wagen hält. Die Tür geht auf, er reicht mir seine Hand. Warum nur vertrau ich diesem Mann? Nachdem ich ausgestiegen bin, zieht er ein schwarzes Stück Stoff aus der Jackentasche. Dieses Schweigen. Warum spricht er nicht mit mir? Wortlos legt er mir den Stoff über die Augen und bindet ihn hinten zu einem Knoten. Wie in Trance lass ich alles mit mir geschehen.
Denn ich vertraue ihm. Der Fremde nimmt mich an der Hand und führt mich ein ganzes Stück über unebenes Gelände. Ich muss mich konzentrieren, um den Halt in meinen High Heels nicht zu verlieren. Ich höre, wie er eine schwere, alte Eisentür öffnet. Es ist kühl geworden. Im Inneren des Gebäudes riecht es nach Metall, nach Eisen; es riecht verlassen. Ich kann nur erahnen, wo ich mich befinde. Es muss eine alte verlassene Fabrikhalle sein. Plötzlich spür ich etwas Kaltes um meine behandschuhten Handgelenke. Der Fremde hat meine Hände auf dem Rücken fixiert. Ich spüre, wie er die Handschellen an meinen Händen mit einem Gerüst verbindet. Danach meine Beine. Jetzt steh ich hier, vermutlich in einer verlassenen alten Fabrikhalle mit Händen und gespreizten Beinen an ein Gerüst fixiert. Hilflos dem ausgeliefert, was nun kommen mag. Ich höre, wie er sich von mir entfernt. Im Hintergrund plötzlich leises Stimmengewirr. Die Eisentür wird zugeschlagen. Schritte nähern sich. Nicht von einer Person. Es müssen mindestens zwei Personen sein. Jetzt stehen sie vor mir. Ich spüre ihren Atem. Ist es er? Warum ist er nicht allein? Wer ist bei ihm? Angst und lustvolle Erregung zugleich. Ich spüre zärtliche Finger auf meiner Brust, wie sie mich langsam von meiner Korsage befreien. Gleichzeitig spür ich Hände auf meinen Pobacken, wie sie mich langsam von meinem Rock befreien. Jetzt steh ich da, mit verbundenen Augen, nur noch mit Halsband, langen Handschuhen, halterlosen Strümpfen und High Heels bekleidet. Den Fantasien und Handlungen zweier Männer ausgeliefert, deren Identität ich noch nicht mal kenne. Eine Hand streicht zärtlich über mein Haar. Zieht langsam die Klammer aus meinem langen Haar. Eine zweite Hand auf meinem Mund, die mir deutet, still zu halten, keinen Laut von mir zu geben. Die anderen Hände umfassen fest meine Brüste. Sie beginnen, mit meinen Brustwarzen zu spielen. Immer intensiver und fester bearbeiten die fremden Finger meine Brustwarzen, was mir ein leises Stöhnen entlockt. Plötzlich trifft mich ein harter Schlag auf meiner linken Pobacke. Ich weiß, wofür. Der Befehl war klar. Ich solle keinen Laut von mir geben. Ich habe diese Züchtigung verdient. Das weiß ich. Sogleich spüre ich einen zärtlichen Kuss auf meiner Pobacke. Gleichzeitig spüre ich, wie mich die Gerte, mit der ich vorher gezüchtigt wurde, zärtlich am ganzen Körper verwöhnt. Plötzlich lassen die Hände von mir ab. Keine Berührung. Nur der schwere Atem zweier Männer. Minutenlang passiert nichts. Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit. Ich höre Schritte. Langsame Schritte. Spüre die Blicke der Männer auf meinem wehrlosen Körper. Wie sie mich taxieren. Dann geht alles ganz schnell. Zärtliche Berührungen. Hände, die mir sanft über mein Haar streichen. Ein sanfter Kuss. Ein brutaler Stoß, der sich gewaltsam Eingang in meine feuchte Scham verschafft. Brutale, heftige Stöße auf der einen, liebevolle zärtliche Berührungen auf der anderen Seite, bevor alles dunkel um mich wird. Als ich aus diesem tranceähnlichen Zustand wieder erwache, spüre ich, dass ich wieder allein bin. Gefesselt an das Gerüst. Korsage und Rock befinden sich wieder an meinem Körper. Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit, bis ich endlich die schwere Eisentür höre. Schritte, die sich auf mich zu bewegen. Es kann nur der Fahrer der schwarzen Limousine sein. Er befreit mich von dem Gerüst und löst die Handschellen. Mit verbundenen Augen nimmt er mich an der Hand und führt mich in Richtung des Wagens. Wortlos hält er mir die Tür auf. Ich steige ein. Die Tür schließt. Meine Reise in die Ungewissheit geht weiter.
Ich träumte noch ein wenig vor mich hin bis ich in einen tiefen Schlaf fiel.